Sicherung der schalenartigen Mauerwerksstruktur des Kirchturmes durch Vernadelung und Verpressung mit Einbau von zwei aussteifenden Stahlbetondeckenscheiben und Stabilisierung der vertikalen Turmachse durch hydraulische Flachpressen:
Die Pfarrkirche Mauer/Loosdorf ist weithin bekannt und berühmt durch den spätgotischen Schnitzaltar, entstanden vielleicht im 18. Jahrhundert. Er zählt zu den hervorragendsten Beispielen von Schnitzkunst der Donauschule.
An der Westseite der Pfarrkirche besteht ein gedrungener Turm aus Natursteinmauerwerk, wahrscheinlich im Kern aus dem 13. Jahrhundert. Das Natursteinmauerwerk des Turmes ist rd. 70 -140 cm stark, durch Absätze im Turminneren wird die Mauerstärke nach oben hin reduziert. Man kann von einem Schalenmauerwerk sprechen, zwischen den Schalen ist eine haufwerksartige Mauerwerkstruktur vorherrschend. Es gibt zahlreiche Wandausbauchungen, besonders an der Südseite des Turmes.
Bei dem gesamten Turm ist eine Schrägstellung eingetreten, es wurde an der südlichen Außenwand ein Überhang von rd. 50 cm gemessen.
Im wesentlichen wurden 1984 zwei Gruppen von Sicherungsmaßnahmen durchgeführt:
Zwischen den Manschetten und den darunterliegenden Platten wurden Flachpressen eingebaut, mit den Pressungen wurde der Boden vorbelastet und der Turm in seiner vertikalen Lage stabilisiert.
2016 wurden die 1984 durchgeführten Sicherungsmaßnahmen evaluiert und es wurde der Erfolg der im Jahr 1984 erfolgten Maßnahmen bestätigt.