Kirchturm Mauer bei 3382 Loosdorf

Sicherung der schalenartigen Mauerwerksstruktur des Kirchturmes durch Vernadelung und Verpressung mit Einbau von zwei aussteifenden Stahlbetondeckenscheiben und Stabilisierung der vertikalen Turmachse durch hydraulische Flachpressen: 

Die Pfarrkirche Mauer/Loosdorf ist weithin bekannt und berühmt durch den spätgotischen Schnitzaltar, entstanden vielleicht im 18. Jahrhundert. Er zählt zu den hervorragendsten Beispielen von Schnitzkunst der Donauschule.

An der Westseite der Pfarrkirche besteht ein gedrungener Turm aus Natursteinmauerwerk, wahrscheinlich im Kern aus dem 13. Jahrhundert. Das Natursteinmauerwerk des Turmes ist rd. 70 -140 cm stark, durch Absätze im Turminneren wird die Mauerstärke nach oben hin reduziert. Man kann von einem Schalenmauerwerk sprechen, zwischen den Schalen ist eine haufwerksartige Mauerwerkstruktur vorherrschend. Es gibt zahlreiche Wandausbauchungen, besonders an der Südseite des Turmes.

Bei dem gesamten Turm ist eine Schrägstellung eingetreten, es wurde an der südlichen Außenwand ein Überhang von rd. 50 cm gemessen.

Im wesentlichen wurden 1984 zwei Gruppen von Sicherungsmaßnahmen durchgeführt:

  • Vernadelung des Turmmauerwerkes einhergehend mit einer Verpressung unter geringem Druck des haufwerksartigen Steingefüges zwischen den Schalen mit zementgebundenem, kunststoffvergütetem Quarzsandgemisch über eingeführte Schläuche, zur Verfestigung der Mauerwerksstruktur und um in Zukunft Ausbauchungen zu verhindern sowie Einbau von zwei aussteifenden Stahlbetondeckenscheiben.
  • Einbau von Stahlbetonmanschetten oberhalb der Fundamente des Turmes außen an drei Seiten, eines Stahlbetonringes im Innenraum des Turmes und darunterliegend eine Stahlbetonplatte im Turminnenraum sowie an der Süd – und Westseite außen.

Zwischen den Manschetten und den darunterliegenden Platten wurden Flachpressen eingebaut, mit den Pressungen wurde der Boden vorbelastet und der Turm in seiner vertikalen Lage stabilisiert. 

2016 wurden die 1984 durchgeführten Sicherungsmaßnahmen evaluiert und es wurde der Erfolg der im Jahr 1984 erfolgten Maßnahmen bestätigt.


Projektdetails

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