NÖ Kulturbezirk St. Pölten

Konstruktive Planung (ARGE – Federführung Zieritz) und Koordinierung der Architektenleistungen:

Der NÖ Kulturbezirk in St. Pölten bestand ursprünglich aus den Gebäuden Festspielhaus, Ausstellungshalle, Landesarchiv und Landesbibliothek. Diese Gebäude mit dem gemeinsamen Untergeschoss sind Gegenstand dieser Dokumentation. 1999 wurde dann mit der Errichtung des NÖ Landesmuseums als letztes Gebäude des Kulturbezirkes begonnen.

Mit den architektonischen Planungsleistungen waren als Gewinner des Wettbewerbes drei Büros beauftragt und zwar für das Festspielhaus das Büro Arch. Prof. DI Klaus Kada, Graz, für die Ausstellungshalle Arch. Prof. Mag. Hans Hollein, Wien, und für Landesarchiv und Landesbibliothek das Büro Arch. Mag. Paul Katzberger, Wien.

Schon wegen des gemeinsamen Untergeschosses für alle drei Gebäude mussten die Planungen der Architekten an den konstruktiven Nahtstellen koordiniert werden, was vom Büro hcz wahrgenommen wurde.

Festspielhaus:

Der große Saal ist für 1000 Besucher ausgelegt, der kleine Saal (Haydnsaal) bietet 240 Plätze. Die Bühne in dem rd. 32 hohen Bühnenturm ist als Vollbühne mit Schnürboden und Eiserenen Vorhang konzipiert. Ein Blickfang des Großen Saales sind in drei Dimensionen gekrümmten Verkleidungen der Rückwand und der Seitenwände aus Stahlbeton mit Glasplatten. Die Herstellung der Schalung für die räumlich geformten Stahlbetonwände erfolgte nach Definierung der Punktkoordinaten durch das Büro Kada über eine Einmessung durch ein Vermessungsbüro.

Eine konstruktive Besonderheit des Großen Saales ist Lastableitung von Dachtragwerk, Rückwand, Galerie – und Balkontragwerke sowie der Decke unter dem Zuschauerraum über die Seitenwände in die Rückwand des Zuschauerraumes und in der Folge über drei V – Stützen ins Untergeschoss und in die örtlich verstärkte Bodenplatte (siehe Planbeilage).

Ausstellungshalle:

Die Ausstellungshalle mit dem geschwungenen, transparenten Vordach in drei Dimensionen geformt, wurde 1996 fertiggestellt und gehört eigentlich zum Ensemble des NÖ Landesmuseums. Die Halle wurde auch nach Errichtung für Ausstellungen genutzt. Die Konstruktion des Vordaches („Welle“) besteht aus entsprechend gebogenen stehenden Stahlblechen und dazwischen liegenden Glasfeldern. Das Vordach ist abgestützt auf Pendelstützen und auf einen mächtigen, schräg liegenden Stahlträger.

Der Baukörper der Ausstellungshalle selbst ist ein Kubus, rd. 25 m lang, rd. 20 m breit und gemessen von Fußboden EG bis First Shedelement rd. 10 m hoch.

Charakteristisch und dominant ist das Sheddach der Ausstellungshalle, welches aus sieben Sheds besteht. Die Ausstellungshalle ist unterkellert. Eine Besonderheit der Konstruktion besteht darin, dass die Fassadenstützen in den Längswänden, welche die gesamten Horizonalkräfte aufnehmen in das Untergeschoß durchlaufen und als Kragträger diese Kräfte aufnehmen.


Projektdetails

Jahr(e):
Auftrag: